Mittwoch, 3. Dezember 2014

Me Made Mittwoch: Ein Mantel, ein Mantel!

Ein Mantel, in der Tat. Mein erster und sicher nicht der Letzte (und wie ich grad gesehen habe, bin ich beim MMM heute nicht die Einzige in diesem Modell).




Was mir erst beim Blick auf die Fotos auffällt: Das Oberteil sitzt nicht mehr so gut wie bei Vollendung des Mantels, was aber daran liegt, dass ich seitdem 3 Kilo verloren habe (juchuu!). Das werde ich demnächst auf jeden Fall noch etwas enger nähen, das geht dank der Prinzessnähte ja sehr gut.




Es handelt sich um Vogue 8346, einen Schnitt, in den ich seit letztem Jahr verliebt bin, an den ich mich aber zuerst nicht getraut habe - was Blödsinn war, denn dem "easy"-Aufdruck auf der Packung darf man durchaus Glauben schenken, finde ich. Ich habe den Mantel aus herrlich leuchtendem (und in echt noch schönerem) Walkloden in Dunkeltürkishellpetrol genäht. Die Ärmel habe ich mehr gepufft als vorgesehen und ich habe statt 6 nur 4 Knöpfe benutzt. Sollte ich ihn nochmal nähen (was nicht unwahrscheinlich ist...), würde ich ihn allerdings etwas länger zuschneiden, denn die Länge VOR dem Säumen fand ich perfekt.


 
Das Einzige, was ich beim Mantelnähen nicht sooo "easy" fand, war das Futtersäumen. Nachdem ich mehrmals kurz vorm Nervenzusammenbruch war und das Futter dann noch versehentlich zu sehr gekürzt hatte, habe ich es jetzt einfach so gelassen: Mantel und Futter jeweils einzeln von Hand gesäumt und frei schwingend. Das macht auch das Engernähen des Mantels praktischer: Einfach Innen nach außen stülpen, schon kommt man an die zu ändernden Nähte. Ich ignoriere also diese "hässliche" Stelle einfach (und mache es beim nächsten Mal besser) und ihr sagt dazu nix. Ok? Unten drunter trage ich ein Kleid vom letzten Winter.

Das Futter ist übrigens tolle, griffig-gerillte Seide:


Und die bezogenen Knöpfe habe ich selbstgemacht - aus jeweils einer Unterlegscheibe und einem Stück Volumenvlies und Walkloden. Sie sehen genau so aus, wie sie sollen:


Hach, ich freu mich tierisch über diesen Mantel! Und jetzt gucke ich weiter beim MMM, vielleicht ist inzwischen ja noch eine weitere Version dort zu finden...

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Me Made Mittwoch: Trägerrock und Flanellbluse

Noch vor vier Wochen hätte ich beim Gedanken daran, einen Trägerrock zu nähen, die ein oder andere Augenbraue skeptisch in die Höhe gezogen. Aber dann, tja, wie das immer so ist: Das Internet hat meinen Lemmingmuskel stimuliert, denn plötzlich tauchten an verschiedenen Stellen sehr tolle Trägerröcke auf...hier und dort, unter anderem bei Siebenhundertsachen und bei rothedinge, und spätestens dieses Pinterest-Bild war dann der Cheftrigger.




Der Rockschnitt besteht, da ich nicht extra einen neuen Schnitt besorgen wollte, sondern sofocht einen Trägerrock brauchte, aus dem unteren Teil von Butterick 6018 mit einem einfachen Bund dran. Wegen des herrlichen Herbstfeelings habe ich Cord benutzt - leider "nur" Feincord, im Nachhinein hätte ich lieber breiteren nehmen sollen, denn dieser sieht aus einiger Entfernung wie Samt aus, und bei Samt schuppert's mich am ganzen Körper (auf eine unangenehme Art, wohlgemerkt). Naja, ich kann damit leben, denn den Rock an sich habe ich augenblicklich in mein Herz geschlossen.



Die Träger (die bei der nächsten Version ruhig noch etwas kürzer=strammer sein dürfen) habe ich hinten gekreuzt und in den Bund mit eingenäht, vorne werden sie von Knöpfen gehalten: alten, leicht abgewetzten Lederknöpfen, die ich immer so schön charmant finde.


 



Die Bluse aus Karoflanell *mög* ist die "Smooth Sailing Blouse" von Wearing History und auch mit ihr bin ich sehr zufrieden - wenn man bedenkt, dass ich irgendwann in der Anleitung einen gewaltigen Knoten im Hirn bekam und ab da schluderte improvisierte...

Die eigentlich vorgesehenen Taschen auf der Blusenvorderseite hab ich weggelassen. Passe und Manschetten sind im schrägen Fadenlauf geschnitten.


Ob ich heute beim MMM wohl die einzige mit Trägerrock bin? Mal schauen...

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Me Made Mittwoch: Forstamts-Sekretärin anno 1973 (und wie ich meine verschlusslosen Cardigans mache)

Ja, so fühlt sich dieses Outfit irgendwie an - mit einer tief auf der Nasenspitze sitzenden Brille und einem Taschenrechner in der Hand wäre das wahrscheinlich noch besser rübergekommen.



Die Fotos sind heute ausnahmsweise Innenaufnahmen - drinnen ist zwar das Licht schlechter, die Wetterlage aber trockener. Selbstgemacht ist heute nur EIN Teil, nämlich der Faltenrock. Die karierte Wolle (*schwitz* Hallo Jenny!) habe ich geschenkt bekommen und meinem Wunsch nach einem Karorock nachgegeben. Leider waren es relativ kleine Stoffreste, daher konnte ich die Schnittteile (wieder Colette Zinnia in etwas schmaler) leider nicht so auflegen, dass die Karos diagonal verlaufen. Aber Hauptsache, erstmal ein Karorock!




Zum Rock trage ich ein geerbtes Herrenhemd aus schöner griffiger Baumwolle mit schmalen Webstreifen in weiß und blau, das kann man leider nicht erkennen. Das Jäckchen ist wieder ein zerschnippelter Pullover, siehe unten.


Und jetzt bin ich gespannt, was die anderen beim MMM so tragen...


PS: Vor vielen vielen Monaten Wochen hatte Gabi mich gefragt, wie ich meinen gelben Cardigan gemacht habe. Nichts leichter als das:

Man nehme einen Pullover, den man als solchen nicht tragen möchte. Eine edle Zusammensetzung wie hier (Seide/Kaschmir *schmeichel*) tut nicht Not, hilft aber in Sachen Tragegefühl ganz ungemein. Außerdem braucht man noch ein wenig Schrägband.



Dann markiert man an der Vorderseite oben und unten die Mitte, zieht eventuell mit Schneiderkreide eine Linie...



 ...und schneidet entlang dieser Linie den Pulli auf. Ich versichere: Dieser Teil ist der schwierigste. So moralisch gesehen.



Dann einfach von außen Schrägband an die Kanten nähen, das oben und unten eingeschlagen ist.



Zum Schluss das Schrägband nach innen umklappen und dort auch festnähen. Fertig!


Mittwoch, 1. Oktober 2014

Me Made Mittwoch: 50 Shades of Senf and Braun

Örm, ja...schon wieder meine Lieblingskombo. Aber nächstes Mal sind bestimmt auch wieder andere Farben dran. Und nächstes Mal grätscht vielleicht auch die um Aufmerksamkeit buhlende Hundedame nicht quer ins Bild.



Heute trage ich einen meiner heißgeliebten Tischdeckentellerröcke, zu dem es im Grunde nicht viel zu sagen gibt: Schöne runde Tischdecke finden (auch hier geht mein Dank wieder an dich, K.!), Loch rein, Reißverschluss und Bund dran, eventuell Petticoat drunter und freuen.




Für obenrum habe ich zum ersten Mal eine Mamina genäht. Im Gegensatz zu den, äh, "typischen", also vor Farb- und Mustermix nur so strotzenden Umsetzungen (nicht falsch verstehen: Ich find Farben und Muster knorke, aber manches aus der Ecke von Farbenmix und Co. strapaziert meine Augen etwas) dieses Schnitts sollte mein Shirt zum Einen uni sein - und zum Anderen, was den Stoff betrifft, eher so einen lässigen, bequemen, Hippie-Piraten-Wohlfühlhemdchen-Charakter haben. Laid back und so, ihr versteht.

Ich habe also senf-, nee!, curryfarbenen Baumwollvoile benutzt. Auf den Fotos sieht man es nicht so gut, aber er macht seinem Namen alle Ehre und ist wirklich sehr leicht und transparent und naja, schleierartig eben. Wie ich mich kenne, reiße ich beim dritten Tragen ein Loch rein.

Die Säume habe ich statt nach innen zweimal nach außen umgeschlagen und festgenäht, was ganz gut zum Stil des Shirts und den "unordentlichen" Biesen passt. (Und glaubt mal nicht, dass die gebügelt werden!)




Ich glaube, ich nähe an die Ärmel noch Riegel zum Hochkrempeln, mit kleinen Wäscheknöpfen oder so...was meint ihr?

Und nun ab damit zum MMM und dann neugierig gucken, was die anderen so zeigen...


Mittwoch, 24. September 2014

Me Made Mittwoch: Lieblings-Herbstoutfit...

...weil nämlich mit Senfgelb und Schokobraun UND Herzchen, mei! Eine Farb- und Formenpalette, die mich glücklich macht - und für den Petticoat ist es jetzt auch nicht mehr zu warm, yeah!


Mein heutiges Outfit besteht also aus einem neuen Rock ("Zinnia" von Colette in der gekräuselten Version, die mit den Falten probiere ich demnächst auch noch aus), den ich nur leicht modifiziert habe: Nicht ganz so viele Kräusel, und statt einer richtigen hab ich eine gemogelte Knopfleiste vorn gemacht und stattdessen hinten einen Reißverschluss eingesetzt. Knopflöcher und ich, das ist noch keine große Freundschaft...




Das Oberteil war mal eine Tischdecke und wurde glücklicherweise von meiner lieben Freundin K. (*drück*) in einem Berg voller Flohmarktschätze gefunden und mir mit dem Befehl überreicht, daraus etwas zu nähen. Drüber trage ich wieder meinen heißgeliebten gelben Cardigan, der mal ein Pulli war - vor längerer Zeit wurde gefragt, wie ich den gemacht habe, da gehe ich demnächst mal drauf ein, ist ein Kinderspiel!

Die Knöpfe sind aus Holz und ich habe sie mit der Nähmaschine und Zickzackstich mit relativ langen Stichen angenäht. Die Hundehaare verleihen meinem Outfit die nötige Credibility.




Und jetzt husche ich voller Vorfreude rüber zum MMM, mal sehen, was die anderen so zur Schau stellen!

Mittwoch, 17. September 2014

Me Made Mittwoch: Sonnige Spätsommerkombi

Nach einer (teils unfreiwilligen) sehr langen Sommerpause bin ich heute wieder da, passend zum endlich wieder stattfindenden MMM, heißa!



Dank des Bombenwetters kann ich meine Sommersachen noch tragen und mich für die Fotos auch mit feuchten Haaren in den lauen Wind stellen, ohne Angst vor herbstlicher Unterkühlung haben zu müssen. Um den Übergang vom letzten Foto aus dem Juni schmeichelnd zu gestalten, trage ich einen Rock (wie so oft ein Crescent von Sewaholic) aus dem Rest des Frida-Kahlo-Stoffes und dazu ein simples Oberteil mit Kimonoärmeln.



Das Oberteil ist sonnengelb mit weißen Pünktchen und ich habe es mit einem Häkelkragen verziert, mir war nämlich nach was Neckischem ohne zuuu viel Kitsch. Mission accomplished!


Die anderen Mitmacher beim MMM sehen heute auch noch sehr sommerlich aus, das werd ich mir jetzt mal aus der Nähe anschauen...

Mittwoch, 4. Juni 2014

Me Made Mittwoch: Die Frida-Kahlo-Kittelschürze

Denn das war so: Nach Fertigstellung dieses Kleides wurde in meinem näheren Umfeld geäußert, es ähnele einer Kittelschürze *schnaub*, woraufhin ich entgegnete: "Mag sein - aber eine Kittelschürze, wie Frida Kahlo sie getragen hätte!" Stellt euch also bitte überbordenden Haarschmuck aus tropischen Blumen dazu vor. Und einen Tequila oder so.



Es handelt sich um das "Anna Dress" von By Hand London (dem ich monatelang ÜBERHAUPT nichts abgewinnen konnte). Das Oberteil habe ich allerdings, im Hinblick auf einen warmen Sommer, nicht ganz so eng wie vorgesehen gemacht, und den Rock etwas verlängert. Die Kombi aus großflächigem Blumenmuster, V-Ausschnitt und Kimonoärmeln find ich klasse, und schnell zu nähen ist es auch noch! *mög*



Und im Herbst oder an usseligen Sommertagen kann ich dieses Jäckchen dazu anziehen, ein simples Upcycling-Projekt. Durch glückliche Umstände kam ich in den Besitz einiger Pullis aus einem Material, das sonst eher nicht in mein Beuteschema passt (Cashmere). Ich habe sie beherzt vorn aufgeschnitten, die Kanten mit Schrägband versäubert und habe nun drei recht edle Cardigans, ha!





Den letzten Schliff erhält mein Outfit durch pfirsichfarbenes Statement-Geschmeide.



Und jetzt schaue ich mal bei den anderen MMM-Mitmachern vorbei, ich freu mich schon!

Mittwoch, 30. April 2014

Me Made Mittwoch: Leicht zerknittertes Herzkleid (genau: Butterick 6018)

Mir war nicht nach Bügeln, ich gebe es zu - aber die Farbe dieses von mir sehrsehr geliebten Kleides reißt's raus, oder? (Es handelt sich um das Baumwollleinen von Stoff und Stil in "Hell Pflaume", genau mein Ding)

  


Den großen Kragen und die Manschetten find ich ganz dufte - Stoff für eine weitere Version liegt schon bereit.



Mit dem Kleid kann man prima den Propeller machen...

 

...oder einfach dekorativ gen Boden blicken.



Die facettierten Schönheiten an der Fake-Knopfleiste fügen sich harmonisch ins Gesamtbild ein, nicht wahr?



Und jetzt schau ich mal, was die anderen MMM-Grazien so genäht haben...

Freitag, 18. April 2014

Me Made Karfreitag: Baumwolle, mon amour!

Nach den letzten Ausflügen ins Polyland, örgs, hab ich nun wieder ein Kleid aus Baumwolle - dunkelblaues Baumwollleinen, um genau zu sein. Genäht nach Butterick 5556, das Oberteil diesmal einen Hauch enger und der Rock hat die Originallänge (bei der letzten Version, nicht zuletzt wegen des schnell hingetackerten Saums ein Probekleid, hatte ich ihn wegen akuten Stoffmangels leicht gekürzt). Außerdem habe ich den Kragen weggelassen und dafür etwas Spitzenborte eingefügt. Zusammen mit den rosa Akzenten gefällt mir das Kleid richtig gut!





Die Taschen sind aus demselben Stoff wie der Gürtel:



Noch ein detaillierterer Blick auf Gürtelstoff und die niedlichen Knöpfe gefällig? Bitte:




Habt ein schönes Osterwochenende!

Mittwoch, 5. März 2014

Me Made Mittwoch: Fifties und Neon

Nachdem ich den Schnitt für dieses Kleid (Butterick 5556 von 1955) schon ziemlich lange hier rumliegen hab, habe ich mich nun endlich daran gemacht, ihn auszuprobieren.



Das Kleid selbst ist dunkelgrau - da mir das etwas zu öde gewesen wäre, habe ich ein bisschen Ka-Pow hinzugefügt, in Form von knatschpinken extra dicken Paspeln als Ärmelabschluss und einer Art Obi-Gürtel aus glänzendem Rosa und Knatschgrün.




Die Taschen sind nicht in der Seitennaht, sondern vorn - mag ich!



Die schwingende Weite des Rocks find ich ebenfalls toll. Und dieser neckische kleine Stehkragen, ohhh...!





An die Kimonoärmel bzw. das insgesamt recht weit geschnittene Oberteil musste ich mich erstmal gewöhnen - bei der nächsten Version (dunkelblau mit rosa-weiß gepunktetem Gürtel) werd ich's etwas enger machen.

Und falls noch jemand die Brosche aus der Nähe sehen möchte: bittesehr!



Und nun gehe ich bei den Anderen gucken.